Die Geschichte um Captain Nate Starbuck geht in die zweite Runde. In Bernard Cornwells historischem Roman „Starbuck – Der Verräter“ bietet das Grauen des Amerikanischen Bürgerkriegs erneut einen spannenden Rahmen für eine Handlung um Spionage und Verrat.

Inhalt von: Starbuck – Der Verräter von Bernard Cornwell:

Starbuck - Der Verräter von Bernard CornwellVor dem Hintergrund des berühmten Halbinsel-Feldzugs im Jahr 1862 wird Captain Nathaniel Starbuck erneut in die Schlacht gerufen. Mittlerweile ist er in den Rang des Kompaniechefs der K-Kompanie aufgestiegen und hat sich durch seinen Einsatz verdient gemacht. In den Sommermonaten des Jahres 1862 schlägt er die ruhmreiche Schlacht von Ball’s Bluff, deren erfolgreicher Abschluss ein Dorn im Auge des Kommandanten Washington Faulconer ist, der einen großen Widersacher für Nate Starbuck darstellt.

Als dann sensible Geheimnisse in die Hand der Feinde gelangen, wird Nate Starbuck zum Verdächtigen und auf brutale Weise gefoltert und verhört. Indes wird deutlich, dass sein Bruder James dem Militärgeheimdienst der Nordstaaten angehört, was den Verdacht noch weiter erhärtet. Um dieser Situation zu entfliehen bleibt ihm keine andere Wahl, als wirklich zum Spion für die Südstaaten zu werden und sich direkt in die Reichweite seiner Feinde zu begeben.

Auch Starbucks bester Freund Adam Faulconer wird in die Mühlen des Krieges verwickelt und gerät in eine moralische Krise, hervorgerufen durch die Grausamkeiten der Kriegshandlungen. Unerwartet tauchen weitere bekannte Gesichter auf, die bereits in der Vergangenheit für zahlreiche fesselnde Momente sorgten und nun erneut in die intrigante Geschichte verwoben werden.

Kritik zu Starbuck – Der Verräter von Bernard Cornwell:

Der Fortgang der Geschichte knüpft an den ersten Band „Starbuck – Der Rebell“ an und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Bernard Cornwell entspinnt seine dramatische Geschichte entlang wahrer historischer Begebenheiten. Bereits die Thematik des Amerikanischen Bürgerkriegs ist so eindringlich und nachvollziehbar beschrieben, dass Cornwell mich in seinen Bann gezogen hat. Die Hauptfigur Nate Starbuck wirkt authentisch und gewinnt vor allem durch die vielschichtigen Charakterbeziehungen an Tiefe. Auf beeindruckende Weise präsentiert Bernard Cornwell mit der Figur des Washington Faulconer, dem Kommandeur der Legion, den größten Widersacher des Kriegshelden Starbuck, der im Laufe der Handlung in eine Spirale aus Gefahr und Verrat hineingezogen wird. Der zunächst heroische Beginn, entpuppt sich als Auftakt für eine klassische Spionagegeschichte, die mit einer Vielzahl von interessanten Nebenhandlungen garniert wird – unvorhersehbare Wendungen inklusive.

Dabei gelingt es Bernard Cornwell, die Epoche des Amerikanischen Bürgerkriegs mehrschichtig darzustellen, ohne auf wesentliche dramaturgische Elemente zu verzichten. Militärische Taktik und große Schlachten sind ebenso enthalten, wie tiefgreifende moralische Bedenken, die ein Krieg in den Beteiligten hervorruft. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit vielen, aus dem ersten Band, bekannten Charakteren, die dem Helden natürlich nicht nur freundlich gesinnt sind. Für mich war jederzeit spürbar, wie die Charakterentwicklung des einstigen Rebellen Starbuck voran schreitet. Glaubwürdig bildet sich aus einem Pfarrerssohn ein beliebter Soldat und Anführer, dessen Verbündete zu seinen ärgsten Feinden werden. Ohne belehrend zu werden, stellt Bernard Cornwell die Schrecken des Krieges anschaulich dar. In den Schlachten geht es blutig und dreckig zu. Trotz, oder grade wegen, der schonungslosen Beschreibungen hatte ich das Gefühl, das der Krieg sich genau so zugetragen haben muss. Sklaverei und Rassismus werden thematisiert und fügen sich historisch korrekt in den ohnehin epischen Rahmen ein, um der Gesichtsträchtigkeit noch mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Die erzählerische Brillanz Cornwells und zahlreiche Wendungen in der Geschichte rechtfertigen seinen Ruf als „Meister des historischen Dramas“.

Mein Fazit zu Starbuck – Der Verräter von Bernard Cornwell:

Die Fortsetzung der Geschichte ist Bernard Cornwell gelungen. Die Schrecken des Amerikanischen Bürgerkriegs haben mich berührt und in eine Vergangenheit entführt, die selten als Rahmenhandlung für Romane herangezogen wird. Cornwell hält sich zu jeder Zeit an historische Fakten und entwickelt eine atemberaubend spannende Handlung, um einen Kriegshelden, der so authentisch wirkt, dass ich den Eindruck habe, er sei keine fiktive Romanfigur. Überzeugende Schauplätze und dramatische Charakterbeziehungen haben mich in ihren Bann gezogen und verdeutlichen das Gewicht der Entscheidungen, die im Lauf der Handlung getroffen werden müssen. Nebencharaktere entwickeln sich zu liebenswerten Figuren, auf deren zukünftige Taten ich mich bereits jetzt freue. Das wechselnde Erzähltempo ließ mir stets genug Pausen, um die, teils brutalen, Geschehnisse verarbeiten und die moralischen Konflikte nachvollziehen zu können. Der flüssige Schreibstil von Bernard Cornwell trägt seinen Teil zu diesem großartigen Lesevergnügen bei, unterstreicht seine hochwertige Schreibtechnik und lässt auf eine baldige Veröffentlichung der Fortsetzung hoffen.

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