Rezension zu dem Thriller „Tödlicher Schall“ von Vincent Kliesch

Anmerkung: Der Roman „Tödlicher Schall“ ist der 5. Band der Jula & Hegel-Reihe von Vincent Kliesch.

Um was geht es in dem Thriller „Tödlicher Schall“?

In letzter Sekunde kann ein Aortenaneurysma gestoppt werden, dass dem forensischen Phonetiker Matthias Hegel fast das Leben kostet. Jetzt kehrt er erholt von der Reha zurück, doch schon die Zugfahrt entwickelt sich für ihn zu einem Alptraum, denn er hört Töne, die die anderen Fahrgäste nicht wahrnehmen. Recht schnell wird ihm klar, dass Veith Vries dahinter steht. Sein alter Studienkollege will sich an Hegel rächen, der seinerzeit durch ein Gutachten dessen Karriere beim Militär kaputtgemacht hat. Jetzt sinnt er auf Rache. Und dieser Kampf soll nicht mit herkömmlichen Waffen ausgefochten werden, sondern mit Hilfe der Akustik. Unterstützt wird Hegel dabei von der True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge, die ihm schon mehrfach unterstützend zur Seite stand.

Kritik zu dem Buch von Vincent Kliesch:

2019 ging Vincent Kliesch mit einer Idee an den Start, die aus der Gedankenschmiede seines Freundes Sebastian Fitzek stammt. „Auris“ war der Auftakt zu einer Reihe um den forensischen Phonetiker Matthias Hegel, der die außergewöhnliche Fähigkeit, allein durch das Hören der Stimmen von Menschen tiefere Einblicke in ihre Persönlichkeit und ihre möglichen Verbrechen zu gewinnen. Sein Talent macht ihn zu einem gefragten Experten in der Strafverfolgung, doch gleichzeitig birgt es auch die Gefahr, dass er sich selbst in den Abgrund stürzt.

Nach einer krankheitsbedingten Pause liegt jetzt mit „Tödlicher Schall“ der fünfte Band der Reihe vor, der durchaus den Untertitel „Das Duell der Superhelden“ tragen könnte. Denn Veith Vries hält sich genau dafür und hat es sich zum Ziel gesetzt, Hegel zu vernichten. Jedoch nicht ihn persönlich, sondern alle, die ihm wichtig sind.

Die Dynamik der Handlung wird durch zahlreiche Wendungen und Überraschungen aufrechterhalten. Hier spürt man förmlich die Handschrift seines Mentors Fitzek. Aber auch Vincent Kliesch versteht es, den Leser immer wieder auf eine falsche Fährte zu führen, nur um dann mit einer unerwarteten Enthüllung die Spannungsschraube weiter anzuziehen. Gerade als man glaubt, ein Rätsel gelöst zu haben, wird die Geschichte in eine neue, noch düstere Richtung gelenkt.

Auch der Schreibstil ist dem des Berliner Bestsellerautoren sehr ähnlich. Allerdings werden die akustischen Untersuchungen, die Hegel in „Tödlicher Schall“ durchführt, recht detailliert beschrieben und ziehen den Leser daher tief in die Materie hinein. Vincent Kliesch gelingt es dabei, technisches Wissen und wissenschaftliche Präzision mit packender Erzählkunst zu verbinden, ohne mit zu vielen Fachbegriffen zu überfordern. Die phonetischen Hinweise und deren Bedeutung werden Stück für Stück enthüllt, was die Spannung kontinuierlich steigert.

Mein Fazit:

Wer die anderen Teile kennt, wird sich über die Weiterentwicklung der Charaktere freuen. Besonders Hegel und Jula werden in „Tödlicher Schall“ vor große persönliche Herausforderungen gestellt, die ihre Beziehung und ihre jeweilige Moral auf die Probe stellen. Diese tiefere Charakterzeichnung verleiht der Geschichte nicht nur emotionale Bedeutung, sondern macht die Figuren für den Leser greifbarer und interessanter.

Obgleich manches in diesem Buch an Popcornunterhaltung erinnert, legt der Schriftsteller mit diesem Roman einen packenden und actionreichen Thriller mit viel Tempo vor. Und fast versteht es sich von selbst, dass es noch einen fiesen Cliffhanger gibt, der die Freude auf Band 6 anheizt.

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