Stieg Larsson, der Autor der bekannten und gefeierten Millennium-Trilogie verstarb 2004. Nun wird die Serie von dem schwedischen Schriftsteller David Lagercrantz mit dem vorliegenden Roman „Verschwörung“ fortgesetzt.

Inhalt zu „Verschwörung“ von David Lagercrantz:

Verschwörung von David Lagercrantz„Millenium“ geht es nicht gut: Die Zeitschrift ist in der Krise, ihrem Star-Reporter Mikael Blomkvist fehlt der Schwung. Vor allem fehlt ihm aber eine zündende Story, um dem nicht mehr besonders populären Enthüllungsmagazin wieder neue Leser zu verschaffen. Dennoch ist er zunächst nicht besonders interessiert, als ihm eine Geschichte über Datendiebstahl in der KI-Forschung zugetragen wird – dafür fühlt er sich schlicht zu alt. Seine Meinung ändert sich erst, als er erfährt, dass eine alte Bekannte in den Fall verwickelt ist: Lisbeth Salander.

Der bekannte KI-Forscher Frans Balder hatte sie kontaktiert, nachdem ihm Hacker Forschungsergebnisse gestohlen hatten. Es handelte sich um aufsehenerregende Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Blomkvist beschließt, sich mit Balder zu treffen; doch er kommt zu spät, der Wissenschaftler wird ermordet. Zurück bleibt dessen Sohn August, der gesehen hat, was passiert ist. Aber August ist ein Autist, und durch Lisbeth Salander erfährt Blomkvist, dass die NSA in die Sache verstrickt ist. Ist das eine Nummer zu groß für Blomkvist? Es könnte die Story seines Lebens werden …

Kritik zu „Verschwörung“ von David Lagercrantz:

Ist es Mut oder Wahnsinn, eine Buchreihe fortzusetzen, deren ursprünglicher Autor tot ist und die – auch dadurch – Kultstatus erreicht hat? Nüchtern betrachtet macht es kaum einen Unterschied, denn stilistisch gleicht sich David Lagercrantz Stieg Larsson, dem Erfinder der „Millenium“-Reihe, sehr an. Vielleicht fokussiert er mehr auf eine zügige, spannende Handlung, vielleicht schreibt er teils feinere, akzentuiertere Sätze. Aber dem Leser ist vor allem wichtig, dass die Charaktere so ursprünglich wie möglich bleiben. Und eben dies ist Lagercrantz gelungen. Man steigt in das Buch ein, als wäre es tatsächlich eine nahtlose Fortsetzung der Trilogie. Teile der Geschichte hatte Stieg Larsson bereits in der Schublade, als er starb.

Dennoch hatte Lagercrantz die Chance, Blomkvist und Salander neu auszuleuchten, und diese hat er genutzt: Blomkvist schlaff und in der Sinnkrise, das ist anfangs schwer zu ertragen, aber gerade das füllt den Charakter und macht ihn noch interessanter. Und Lisbeth Salander: Sie kümmert sich, auf ihre eigene Art, nahezu rührend um den autistischen August. Doch ist es wirklich überraschend, dass gerade die überaus auffällige Hackerin den kleinen Jungen gut versteht? Blomkvist hatte ihr schließlich selbst einmal autistische Züge zugesprochen.

„Verschwörung“ ist hart, schnell, komplex und an vielen Stellen überraschend. Eine Zwillingsschwester für Lisbeth Salander? Kampf gegen die NSA? „Verschwörung“ ist wahrhaftig ein Thriller geworden.

Fazit zu „Verschwörung“ von David Lagercrantz:

Wenn ich nur zwei Worte benutzen dürfte, um „Verschwörung“ zu beschreiben, wäre das leicht: Beste Unterhaltung. Denn das Buch ist ein tadelloser Krimi, den man selbst dann lesen kann, wenn man bisher nicht in die „Millenium“-Reihe eingestiegen ist. Als Fan dieser Reihe sollte man sich auf die Fortsetzung einlassen, es wäre zu schade, die Entwicklung von Blomkvist und Salander zu verpassen. Und letzten Endes würde man auch eine ungeheuer spannende, packende Story verpassen. David Lagercrantz hat ein schweres Erbe angetreten, aber eines, dass er hervorragend im Griff hat.

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  1. Infos über das Buch:
  2. Serie: Millennium 4
  3. Verlag: Heyne
  4. Seiten: 608
  5. Veröffentlichung: 27.8.2015
  6. Formate: Buch, eBook, Hörbuch
  7. Buch-ISBN:‎‎ 9783453438743

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