Inhalt von Marc Elsbergs Thriller „Gier“:

Die Weltbevölkerung hat sich gerade erst von der großen Bankenkrise erholt, als ein neuer wirtschaftlicher Supergau droht. Doch diesmal nehmen die Bürger das nicht nur stoisch hin. Sie gehen auf die Straße, um ihren Unmut Luft zu machen. In dieser Situation findet in Berlin ein Gipfel statt, in dem die Probleme zur Sprache kommen sollen. Politiker und Wirtschaftsbosse wollen eine Lösung für die verqueren Verhältnisse finden. Mit großer Spannung wird die Rede des Nobelpreisträgers Herbert Thompson erwartet. Der Mathematiker hat eine Formel gefunden, mit der man das Elend und die Armut auf der ganzen Welt beseitigen könnte. Doch bei einem fingierten Autounfall kommen Thompson und sein Assistent ums Leben. Der Pfleger Jan Wuttke ist als einer der Ersten am Unfallort und schnappt noch ein paar unverständliche Worte des Nobelpreisträgers auf. Da er ihren Sinn zunächst nicht einordnen kann, versucht er, deren Bedeutung herauszufinden. Dies entpuppt sich jedoch als ein Stich ins Wespennest, da eine Hetzjagd auf ihn beginnt.

Kritik zu „Gier“ von Marc Elsberg:

Gier von Marc ElsbergMit seinem ersten Thriller „Blackout“, in dem Marc Elsberg mit den Folgen eines totalen Stromausfalls spielte, etablierte sich der in Wien geborene Schriftsteller als einer der besten deutschsprachigen Autoren von Wissenschaftsthrillern. Mit „Gier“ liegt jetzt der vierte Roman vor, der eine Mischung aus James Bond, Dan Brown und wissenschaftlicher Abhandlung ist. Die sich mehrenden Anzeichen einer erneuten Weltwirtschaftskrise sind der Aufhänger, der ihn zu diesem Plot inspiriert hat. Dabei solle der Roman aber auch unterhalten. Daher sind gerade die ersten Seiten ein Fest für jeden Thrillerfan. Recht actionreich lässt Marc Elsberg seine Geschichte beginnen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerdings die Sprache. Viele kurze Sätze sorgen für einen stakkatohaften Stil. Dies kann durchaus als bewusst eingesetztes Stilmittel gelten, um die Rasanz der Geschehnisse zu verdeutlichen. Einigen Lesern wird dieser Schreibstil jedoch auf die Nerven gehen.

Andererseits gibt es viele wissenschaftliche Ausführungen. Hier sieht man, das der Schriftsteller sehr akribisch recherchiert hat. Auch die Formel, auf der die Geschichte basiert, kommt jetzt zum Einsatz. In diesen Phasen erinnert „Gier“ stark an die Robert-Langdon-Romane von Dan Brown. Und ähnlich wie sein amerikanisches Pendant schafft er es, seine Mischung aus Fakten und Fiktionen, die im Übrigen in einem lesenswerten Nachwort noch einmal vertieft werden, recht kurzweilig zu erklären.

Natürlich lebt er solcher Thriller von den Figuren. Hier könnte man etwas böse sagen, dass sich der Autor am Standard-Portfolio der Thrillergilde bedient hat. Jan Wuttke ist ein sympathischer Protagonist, der zufällig einer großen Sache auf die Spur kommt. Ihm steht mit Maja eine umsichtige und ebenfalls sympathische Polizistin zur Seite, während ihr Kollege Jörn eher der zweifelnde Gegenpart ist. Hinzu kommen immer wieder gut dosierte Actionszenen, wenn Jan vor irgendwelchen zwielichtigen Schergen fliehen muss.

Mein Fazit zu dem Thriller von Marc Elsberg:

Mit seinem neuen Thriller „Gier“ schlittert Marc Elsberg auf dem schmalen Grad zwischen Klischee und Kunst. Viele Elemente entstammen dem klassischen Thrillerbaukasten und sind in dieser Form schon unzählige Mal erzählt worden. Dafür setzt sich der Roman sehr anschaulich mit dem Thema Kapitalismus auseinander und schafft gute Ansätze, um dem Leser mit der Thematik vertraut zu machen. Insgesamt sicher kein Meisterwerk, aber durchaus solide Thrillerkost, die es erreicht, dass man sich auch noch nach Ende der Lektüre mit dem Themenbereich beschäftigt.

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Gier von Marc Elsberg

GIER – Wie weit würdest du gehen?

  • Marc Elsberg
  • Verlag: Blanvalet
  • 448 Seiten
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