Inhaltsangabe zu „Operation Babylon“ von Glenn Meade:

Vor acht Jahren ist die Lebensgeschichte von Kathy Kelly komplett auf den Kopf gestellt worden. Ihr Ehemann Jack, ein ehemaliger Irak-Veteran und ihre beiden gemeinsamen Kinder Amy und Sean haben bei einem Flugzeugabsturz ihr Leben verloren. Es vergeht kaum ein Tag, an dem Kathy nicht über ihren Verlust nachdenkt und ihre Familie betrauert. Umso mehr trifft sie die Mitteilung, dass man das Wrack des Flugzeugs tief in den Wäldern eines Nationalparks gefunden hat. Allerdings gibt es keine Spur von den Leichen ihrer Angehörigen. Haben Jack und die Kinder den Absturz womöglich überlebt? Kathy will die Wahrheit wissen, auch wenn dadurch alte Wunden wieder aufgerissen werden. Im Verlauf ihrer Nachforschungen tauchen immer mehr Fragen auf, zumal in dem Wrack der Fund einer altertümlichen Goldmaske und einer hohen Geldsumme für Aufregung sorgen.

Kritik zu dem Buch „Operation Babylon“:

Operation Babylon von Glenn MeadeZwei Jahre mussten sich die deutschen Leser gedulden, bis der neue Roman des irischen Schriftstellers Glenn Meade den Weg in die hier befindlichen Buchgeschäfte fand. „Operation Babylon“ lautet der hiesige Titel, der mit dem Originaltitel „Unquiet Ghosts“ (unruhige Geister) nicht so viel zu tun hat, sondern eher gewählt wurde, um einen Wiedererkennungswert zu seinen früheren Werken zu haben, die in Deutschland fast allesamt einen solchen Namen hatten („Operation Schneewolf“, „Mission Sphinx“ …). Stellt sich die Frage, ob Glenn Meade auch inhaltlich mit diesen Titeln mithalten kann. Gerade sein Debütroman „Operation Schneewolf“ etablierte den Autor ja als einen der Nachfolger von Frederick Forsythe oder Tom Clancy. Fakt ist, dass der Autor immer dann zu Höchstform aufläuft, wenn seine Geschichte in der Vergangenheit (im Zweiten Weltkrieg oder zur russischen Zarenzeit) agieren. „Operation Babylon“ spielt in der heutigen Zeit. Heißt dies, dass der Thriller wieder ein schwächerer Roman von ihm ist? Ja und nein. Der Schriftsteller hat ein untrügliches Gespür für gute Thrillerplots. Nach einem starken Auftakt, der früheren Werken in nichts nachsteht, nimmt er das Tempo ziemlich heraus. Das erste Drittel der gut 600 Seiten beansprucht zum Großteil die Perspektive von Kathy, deren Gedanken immer wieder in die Vergangenheit abdriften. Das sind auch die Stellen, wo es die eine oder andere Wiederholung gibt.

Spannend wird der Roman dann, wenn Glenn Meade die Sicht auf weitere Figuren wechselt und der Leser Details bekommt, die weder Kathy noch er bisher wussten. Interessant ist, dass der Wissensvorsprung, den Meade dem Leser gibt, zusätzliche Spannung erzeugt. Im übrigen Verlauf dreht sich viel um den Krieg im Irak und insbesondere um die Folgen für die Soldaten. Natürlich, wie es sich für einen Thriller gehört, eingebettet in ein Verschwörungsszenario, das bis in höchste Kreise reicht. Und jetzt bekommt der Roman auch die für Glenn Meade typische Spannung. Überraschende Wendungen wechseln sich mit packenden Actionszenen ab und stellenweise hat man das Gefühl, ein Drehbuch für einen Hollywoodfilm zu schmökern. Das ist nicht sonderlich originell, macht aber durchaus Spaß. Alles gipfelt in einem spannenden Finale, über das sich jeder Leser ein eigenes Bild machen kann. Ist es glaubwürdig, ist es unsinnig? Hier werden sich die Meinungen sicherlich teilen.

Mit „Operation Babylon“ legt Glenn Meade einen routinierten, insgesamt recht gut zu lesenden, aber nicht vollends überzeugenden Thriller vor. Fans von Polit- oder Verschwörungsthriller kommen hier durchaus auf ihre Kosten, auch wenn der Roman auf keinen Fall an die ersten Werke des Iren heranreicht.

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Operation Babylon von Glenn Meade

Operation Babylon

  • Glenn Meade
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • 608 Seiten
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