Die deutsche Schriftstellerin Astrid Fritz, die mit ihrer Freiburg-Trilogie und der Begine Serafina-Reihe große Erfolge feierte, hat einen neuen historischen Roman geschrieben. Unter dem Banner des Kreuzes, so der Titel, erschien am 22. Juli 2016 und behandelt das Thema der Kinderkreuzzüge im 13. Jahrhundert. Hier ist nun unsere Rezension zu dem historischen Roman.

Inhalt von dem Buch „Unter dem Banner des Kreuzes“ von Astrid Fritz:

Unter dem Banner des Kreuzes von Astrid FritzTausende Kinder und Jugendliche folgen dem Ruf des Jungen Nikolaus von Köln, dem ein Engel erschienen sein und ihm einen heiligen Auftrag erteilt haben soll. Zu den Gefolgsleuten zählt auch Anna, ein 17-jähriges Mädchen aus Freiburg. Ihr erscheint die Möglichkeit, Jerusalem zu befreien, eine leichtere Aufgabe als noch länger neben dem grausamen Vater zu bestehen.

So oder ähnlich denken viele der jungen Menschen, die in ihren Heimatorten von Werbern zur Teilnahme an der fantastisch anmutenden Reise verleitet werden. Doch die Unternehmung wird für die meisten zu einem Alptraum, in dem Krankheit, Hunger und Tod eine endlose Spirale bilden. Auch Anna muss unterwegs viele Entbehrungen hinnehmen. Ihr zur Seite steht der Wanderprediger Konrad, der vergeblich versucht, die Pilger vor Nikolaus und seinem Kreuzzug zu warnen.

Kritik zu Astrid Fritz‘ Roman „Unter dem Banner des Kreuzes“:

Mit ihrem bereits 16. Roman entführt Astrid Fritz ihre Leser erneut ins Mittelalter. Das Thema der Kinderkreuzzüge hat die Literatur zwar schon häufig beschäftigt, dennoch schafft es die Autorin, dem Sujet in „Unter dem Banner des Kreuzes“ noch etwas Neues abzugewinnen. Das liegt vor allem an ihrer Protagonistin, der jugendlich-naiven Anna. Sie ist, genau wie die anderen Figuren, keine glattgebügelte Heldin – das wäre vor dem geschichtlichen Hintergrund sicher auch unglaubwürdig. Anna, Konrad und die anderen Charaktere, die Astrid Fritz näher beleuchtet, wirken durch ihren lebendigen Schreibstil sehr echt.

Sie sind schlicht menschlich, nicht ohne Fehler und alle mit nachvollziehbaren Motiven ausgestattet, die sie auf den abenteuerlichen und höchst riskanten Kreuzzug führen. Geschickt werden immer wieder historische Details eingestreut, die Astrid Fritz korrekt und gründlich recherchiert hat. Absurde Heldentaten oder wunderliche Abenteuer an Nebenschauplätzen sind dabei nicht zu erwarten: Die Geschichte wird linear vorangetrieben. Dabei entstehen keine großen Überraschungen, manchmal schreitet die Erzählung auch vielleicht etwas zu sanft voran. Doch auch wer bereits weiß, wie die Geschichte ausgehen wird – das Ende der Kinderkreuzzüge ist bekannt und wird natürlich auch hier nicht etwa literarisch verbogen – bekommt in dem Roman „Unter dem Banner des Kreuzes“ einfach gute Unterhaltung.

Fazit zu „Unter dem Banner des Kreuzes“ von Astrid Fritz:

Denn „Unter dem Banner des Kreuzes“ ist schlicht ein Lesegenuss für Freunde des historischen Romans. Die Perspektive des Mädchens Anna, die das größte Wagnis ihres Lebens bestreitet, ist nicht ohne Spannung und nachvollziehbar mit Herzblut geschrieben. Die flüssige, unaufgeregte Schreibweise von Astrid Fritz ist für mich gerade das Schöne an diesem Buch, das unbestritten einige Leser aufgrund der fehlenden äußeren Höhepunkte etwas langatmig finden könnten. Das Eintauchen in eine ferne Zeit fühlte sich für mich jedoch sehr echt an: Hier hat die Autorin hervorragende Arbeit geleistet. Für Mittelalter-Fans auf jeden Fall eine Empfehlung. Besonders für alle, die es lieben, wenn Fiktion und echte historische Tatsachen interessant und gut lesbar miteinander verknüpft werden.

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Produktinfos:

Verlag: Wunderlich

Seiten: 448

Bei Amazon erhältlich als: Buch | eBook

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