Anmerkung: „Meeressarg“ von Stefan Ahnhem ist der 6. Band der Fabian Risk-Reihe.

Um was geht es in „Meeressarg“ von Stefan Ahnhem?

Im Hafen von Kopenhagen wird eher zufällig ein versunkenes Auto gefunden, das einen grausamen Fund offenbart: eine männliche und eine weibliche Leiche. Während das männliche Opfer noch vollständig bekleidet ist, liegt das weibliche Opfer nackt auf der Rücksitzbank. Recht schnell steht fest, dass es sich bei dem Mann um einen hochrangigen Mitarbeiter der Polizei handelt, derweil die Frau als Prostituierte bekannt ist. Jan Hesk wird mit den sensiblen Ermittlungen beauftragt und wird von seinem Chef Kim Sleizner angehalten, alle Ergebnisse ihm direkt zu berichten. Unterdessen versucht Dunja Hougard Beweise gegen Sleizner zu finden, da sie fest der Meinung ist, dass er tief im Sumpf der Kriminalität steckt. Ganz andere Sorgen hat der Polizist Fabian Risk, der erfahren muss, dass sein Sohn im Gefängnis Selbstmord begangen hat. Betäubt von der Trauer will er nicht glauben, dass sein Sohn diesen Weg gegangen ist. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und landet bei seinen Nachforschungen bei einem Mann: Kim Sleizner!

Kritik zu dem Kriminalroman von Stefan Ahnhem:

Meeressarg von Stefan AhnhemMit „Meeressarg“ legt Stefan Ahnhem den sechsten Band seiner Reihe um Fabian Risk vor. Ein Roman, der mehr oder weniger nahtlos an „Die Rückkehr des Würfelmörders“ anschließt. Im Mittelpunkt der Handlung stehen drei Handlungsstränge, zwischen denen der Autor wechselt. Da sind die Ermittlungen im Fall der aufgefundenen Leichen, da ist der durchaus wahnhaft zu nennende Feldzug von Dunja Hougard gegen ihren ehemaligen Chef und das sind die dubiosen Umstände, die zum angeblichen Selbstmord von Fabian Risks Sohn geführt haben sollen.

Obwohl Fabian Risk der Namensgeber der Romanserie ist, spielt er in diesem Band eine eher untergeordnete Rolle. Zentraler Blickpunkt, insbesondere im Mittelteil, ist Dunjas Suche nach Beweisen gegen Kim Sleizner. Da dieser überaus gut in höchste Kreise vernetzt ist, fällt es der ehemaligen Kommissarin sehr schwer, Beweismaterialien gegen ihn zu finden. So konzentriert sich Stefan Ahnhem eine Zeit lang auf diesen Aspekt und nimmt dabei gehörig Tempo und leider auch etwas Spannung aus der Handlung raus.

Mit zunehmender Dauer baut sich wieder mehr Dramatik auf, als nicht nur für die handelnden Figuren, sondern auch für den Leser klar wird, wie hier alles zusammenhängt. Da Kim Sleizner, Fabian Risk und Dunja Hougaard nicht zum ersten Mal auftauchen, ist „Meeressarg“ natürlich für die Leser besser geeignet, die frühere Romane der Serie kennen, allerdings kann man den Band ohne diese entsprechenden Vorkenntnisse lesen, da die Figuren und deren Gedanken und Gefühle ausgezeichnet herausgearbeitet wurden. Hier zeigt sich das handwerklicher Können des Autors.

Mit zunehmender Dauer steigt auch die Brutalität. Fabian und Dunja müssen ein Geflecht aus Menschenhandel und Vergewaltigung entwirren, in das viele hohe Männer verstrickt sind, die sich zu einer unheimlichen Loge zusammengeschlossen haben. Das alles gipfelt in ein wirklich atemberaubendes Finale, das für einige Längen aus dem Mittelteil entschädigt.

Mein Fazit:

Insgesamt legt Stefan Ahnhem mit „Meeressarg“ erneut einen lesenswerten Thriller vor. Trotz kleiner Abstriche liest sich der Roman spannend und kann mit ausgefeilten Protagonisten überzeugen. Fans der Serie werden gut bedient und auch neue Leser zufrieden sein, noch dazu, wenn sie erfahren, dass es bei den vorherigen Bänden spektakulärere gab.

„Meeressarg“ von Stefan Ahnhem kaufen:

  1. Buchinfos:
  2. Serie: Fabian Risk 6
  3. Verlag: Ullstein
  4. Seiten: 512
  5. Veröffentlichung: 18.10.2021
  6. Formate: Buch, eBook, Hörbuch
  7. Buch-ISBN: 9783864931727

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