Um was geht es in „Kaltes Licht“ von Gary Disher?

Alan Auhl, ehemaliger Mordermittler, ist eigentlich schon seit fünf Jahren pensioniert. Aber er langweilt sich und will reaktiviert werden. Besonders begeistert ist im Dezernat niemand: Auhl wird in die Abteilung für ungelöste Fälle eingeteilt, wo ihn seine Kollegen eher skeptisch beäugen (und ihm bisweilen sogar nahelegen, sich lieber mal einen Rollator anzuschaffen). Doch Auhl arbeitet stoisch an seinen Fällen – und zeigt sich als gewiefter Ermittler, der sich nach und nach den Respekt seiner jüngeren Mitarbeiter erarbeitet. Wenn es um Gerechtigkeit geht, lässt Alan Auhl nicht locker. Das gilt auch für das Skelett, das zufällig unter dem Rasen einer Familie gefunden wird – nur einer der Cold Cases, mit denen es Alan Auhl zu tun bekommt …

Kritik zu dem Krimi „Kaltes Licht“:

Kaltes Licht von Garry DisherAuf Anhieb liebenswert: Der Ermittler in diesem Krimi des australischen Autors Garry Disher (bekannt durch seine Hal Charris- und Wyatt-Reihen) ist so gar kein strahlender Held. Etwas älter, etwas einsam, im Grunde aber herzensgut – nur dass Alan Auhl mittlerweile vor so gut wie nichts mehr zurückschreckt, wenn es darum geht, seine Fälle zu lösen. Auhl ist eine skurrile Hauptfigur mit Macken und einem moralischen Kompass, der nicht immer zu seiner Arbeit passt. Und einem ungewöhnlichen Privatleben: Weil sein Haus für den geschiedenen Mann zu groß ist, hat er im Laufe der Zeit einen Haufen Untermieter aufgenommen – wobei er es nicht lassen kann, auch ein bisschen an deren Leben und Problemen teilzunehmen.

„Kaltes Licht“ gehört im Kriminalroman zu der Unterkategorie, die sich vorrangig mit klassischer Ermittlungsarbeit beschäftigt. Im Roman muss Alan Auhl mehrere Fälle parallel bearbeiten und zeigt dabei sein erstaunliches deduktives Geschick. Und auch wenn der Polizist verstaubte Akten bearbeiten muss, nicht alle Fälle sind kalt, denn hin und wieder besteht die Gefahr, dass die Vergangenheit ihren Schatten auf die Gegenwart wirft.

Alan Auhl ist auf mehreren Ebenen beschäftigt, muss sich um eine ganze Reihe nicht immer unkomplizierte Fälle kümmern und interessiert sich dann auch noch für die Menschen, die er in seinem Haus aufnimmt. Das ist eine Menge Stoff, der leicht hätte ins Chaos abdriften können – oder in ziemliche Langeweile. Doch Garry Disher ist ein erfahrener Autor, einer, der hierzulande noch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt für seine virtuos geschriebenen Krimis. Er verliert seinen Plot nie aus den Augen und macht aus seiner – auf manchen Ebenen fragwürdigen – Hauptfigur einen unvergesslichen Protagonisten, den man sich eigentlich in Serie zu lesen wünscht.

Mein Fazit zu dem Roman von Garry Disher:

„Kaltes Licht“ ist ein Roman für Freunde der klassischen Polizeiarbeit. Mit seinem sehr interessanten Ermittler, gut ausgearbeiteten Nebenfiguren und einer fast durchweg straffen Erzählweise mit wenigen Längen ist der Roman ein Highlight im Krimi-Genre. Eine Empfehlung für Kriminals, die Garry Disher bisher noch nicht für sich entdeckt haben.

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Kaltes Licht von Garry Disher

Kaltes Licht

  • Garry Disher
  • Verlag: Unionsverlag
  • 320 Seiten
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