Inhaltsangabe von Daniel Silvas „Die Attentäterin“:

Das Marais-Viertel in Paris wird von einem furchtbaren Bombenanschlag erschüttert. Dies ruft Gabriel Allon auf den Plan. Der ehemalige Agent des Mossad will eigentlich seinen Posten als neuer Chef des israelischen Geheimdienstes antreten. Doch da bei dem Anschlag eine alte Freundin Allons ums Leben gekommen ist, beschließt er, ein weiteres Mal aktiv ins Feld zu ziehen.

Sein Ziel ist es, den Hintermann der Anschläge zur Strecke zu bringen. Jedoch sind der Name Saladin und die Tatsache, dass dieser dem IS angehört, die einzigen Hinweise, die Gabriel Allon hat. So entschließt er sich dazu, einen Spion in das Netzwerk einzuschleusen. In der jungen Ärztin Nathalie Mizrahi findet er diese Person, deren Aufgabe es ist, in das Reich des Schreckens einzudringen.

Kritik zu „Die Attentäterin“ von Daniel Silva:

Die Attentäterin" von Daniel Silva„Die Attentäterin“ ist der sechzehnte Roman des ehemaligen CNN-Journalisten Daniel Silva, in dem sein Protagonist Gabriel Allon die Hauptrolle spielt. Ohne Vorkenntnisse der anderen Allon-Werke kann man in die Welt des Agenten eintauchen. Es werden zwar Figuren aus früheren Werken erwähnt, aber der Roman ist in sich geschlossen und daher auch alleine lesbar.

Wer sich auf Daniel Silva im Allgemeinen und auf „Die Attentäterin“ im Speziellen einlässt, bekommt einem Thriller, der bestens recherchiert ist. Erschreckend realistisch gelingt es dem Autor, das Thema IS aufzugreifen und die Hintergründe des Terrornetzwerkes darzustellen. Zumal der Roman vor den echten Anschlägen in Paris entstanden ist. Insbesondere das Schicksal von Nathalie, die im Verlauf der Geschichte zu Leila wird und die eine harte Ausbildung über sich ergehen lassen muss, fasziniert. Bei aller Realitätsnähe bleibt Daniel Silva aber im Erzählton eher kühl, nüchtern und distanziert, so dass sich dieser Roman nicht so packend liest, wie frühere Thriller dieser Reihe.

Zudem wird dem Leser der Einstieg in „Die Attentäterin“ alles andere als leicht gemacht. Das erste Drittel des Romans ist eine Aneinanderreihung von unterschiedlichsten Organisationen und Figuren, meist mit recht schwierigen arabischen Namen. Auch das ist sicherlich ein Indiz für den Realismus der Geschichte, doch für den Lesefluss ist das ein Albtraum. Hier ist man ein ums andere Mal geneigt, den Roman aus der Hand zu legen.

Hat man sich durch dieses Drittel gekämpft, wird es deutlich besser. Nathalie ist jetzt im Herzen des IS und nicht nur aus der Frage, ob sie enttarnt wird, zieht der Roman seine Spannung. Durch die Schauplatzwechsel an die unterschiedlichsten Länder bekommt der Roman zudem das Tempo, dass auf den ersten Seiten gefehlt hat. Zwar arbeitet Daniel Silva auch hier immer wieder mit Hintergrundinformationen die eine erhöhte Aufmerksamkeit des Lesers verlangen, doch der Lesefluss ist insgesamt deutlich besser.

Wie es sich für einen Politthriller gehört, gipfelt alles in einem packenden Showdown. Spätestens jetzt kann Silva seine ganze Klasse als Thrillerautor unter Beweis stellen.

Mein Fazit zu dem Roman „Die Attentäterin“:

Insgesamt ist „Die Attentäterin“ mit etwas gemischten Gefühlen zu betrachten. Daniel Silva legt mit diesem Gabriel-Allon-Roman einen erschreckend realistischen Thriller vor. Jeder, der sich mit dem Thema Terror und IS auf anspruchsvolle, aber literarische Weise beschäftigen möchte, ist hier gut aufgehoben. Bedingt durch den ausgesprochen zähen Anfang leidet der Lesespaß allerdings erheblich, sodass „Die Attentäterin“ kein Werk für den schnellen Lesekonsum zwischendurch ist. Neueinsteiger sollten definitiv mit einem älteren Allon-Roman beginnen, um die Klasse der Serie und die von Daniel Silva in ganzer Pracht genießen zu können.

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Produktinfos:

Verlag: HarperCollins

Seiten: 544

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