„La dama de la muerte“ von Joe Benitez ist der 4. Band der Lady Mechanika-Comicreihe.

Um was geht es in Lady Mechanika 4 von Joe Benitez?

„Geheime mechanische Experimente und Morde in West Abbey“ – als die kleine Winifred diesen Artikel in der Zeitung entdeckt, ist sie überzeugt, dass sich Lady Mechanika für diese Nachricht interessieren wird. In der Tat weckt das die Neugier der rotäugigen Dame. Aber nicht nur ihres: Auch der attraktive und geheiminsvolle Kriminalinspektor Singh ermittelt hier. Beide haben ihre eigenen Motive, sehen aber in einer Zusammenarbeit durchaus Vorteile. Währenddessen hat Lady Mechanika grauenhafte Alpträume von der Zeit ihrer Verwandlung, obgleich sie sich nach wie vor an nichts erinnern kann. Die Spuren scheinen auf den „Spielzeugmann“ zu deuten, der Kinder mit der Aussicht auf Spielzeug anlockt – und führen die Lady und den Inspektor schließlich in die Welt jüdischer Mystik …

Lady Mechanika #4: La dama de la muerte von Joe BenitezIn der zweiten Geschichte des Bandes, „La Dama de la Muerte“, zieht es Lady Mechanika nach Mexiko. Sie trifft zufällig genau am „Tag der Toten“ ein, und dieses Fest wird hier üppig und mit viel Lust und Freude gefeiert. Eigentlich genau das, was die Lady gerade nicht gebrauchen kann – hat sie doch selbst gerade erst den Verlust eines Freundes erlitten. Der fremdartige Umgang mit dem Tod in dieser Gegend verwirrt sie sehr. Doch die Wirtin der Pension, in der sie sich einmietet, sowie deren kleiner Enkel Lucito können die Lady überzeugen, dass der „Tag der Toten“ genau das ist, was sie jetzt gerade braucht. Leider werden die Feierlichkeiten von den „Höllenreitern“ gestört. Lady Mechanika will nicht glauben, dass die tatsächlich mystische Gestalten aus der Unterwelt sind. Und sie will die Dorfbewohner schützen. Außerdem wecken sie Erinnerungen an eigene Fehler – und bieten der Lady die Chance, sich von früheren Sünden reinzuwaschen …

Im vierten Band der Comic-Reihe scheint Lady Mechanika der Lösung der Rätsel um ihre Vergangenheit zum Greifen nahe. Doch bis es so weit ist, muss sie sich in einer neuen Allianz mit dem Polizisten Singh – übrigens einem äußerst attraktiven Zeitgenossen – mit gruseligen mechanischen Spielzeugen auseinandersetzen. Darüber hinaus wird ein Golem beschworen, eine uralte Kreatur, geschaffen aus unbelebtem Material. Allerdings hat der Erschaffer dieses Wesens ganz eigene Pläne, die natürlich unbedingt verhindert werden müssen.

Kritik zu La dama de la muerte:

Wieder sehr viel mehr Steampunk als im dritten Teil der Reihe bietet „Lady Mechanika 4“, zumindest in der ersten Geschichte des Bandes, „Die verlorenen Jungen von West Abbey“. Hier kommen wieder kuriose Fluggeräte zum Einsatz und jede Menge mechanische Figuren. Mit genau dem richtigen Anteil an leichtem Grusel schaffte es Joe Benitez, die spannende Story mit einem im Grunde offenen Ende zu beschließen. Die bietet auch einen krassen Gegensatz zur zweiten Geschichte in diesem Band, „La Dama de la Muerte“. Hier muss sich Lady Mechanika mit den Dämonen eines Dorfes beschäftigen, die nicht sind, was sie zu sein scheinen – und damit muss sie sich auch mit ihren eigenen, inneren Dämonen auseinandersetzen. Indem sie hier den Menschen hilft, könnte sie sich selbst helfen. Doch die Lady erlebt einen neuen Schicksalsschlag und muss eine andere Motivation finden. Die ist ziemlich düster und wirft wieder ein neues Licht auf den Charakter.

Beide Geschichten sind in sich abgeschlossen, was eine willkommene Abwechslung zu den Teasern der vergangenen Bände ist, bei denen man immer auf die Fortsetzung der Graphic Novel warten musste. Das Konzept des Bandes wurde erneut von Joe Benitez selbst grafisch umgesetzt, und wie im vorherigen dritten Teil der Reihe lässt er sich hier von Martin Montiel unterstützen. Das Ergebnis ist ein mehr als üppiger Zeichenstil: In der ersten Geschichte sehr Steampunk, in der zweiten überraschend farbig und sehr originell durch die fast permanente Gesichtszeichnung, die nicht nur die Lady in diesem Band trägt.

Mein Fazit zu der Graphic Novel:

Schon Band 3 von „Lady Mechanika“ hat das Niveau der Comic-Reihe angehoben, und Joe Benitez enttäuscht auch mit dieser Graphic Novel nicht. Beide Geschichten sind stark und fantastisch illustriert. Über die Hintergründe seiner Figur lässt uns Benitez zwar auch noch weiter im Dunkeln; die Bilder, die er uns gönnt, sind nicht mehr als ein paar Happen, die nur noch weitere Rätsel bedeuten. Die Charakterisierung der Lady erscheint noch lange nicht abgeschlossen. Insofern kann man sich auf weitere, so hochwertige Bände nur freuen.

Cover und Abbildungen © Splitter-Verlag.

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Produktinfos:

  • Verlag: Splitter
  • Format: ca. 28,2 cm x 20,2 cm
  • Seiten: 160
  • Bei Amazon erhältlich als: Buch