Anmerkung: Der Kriminalroman „Das Auge der Nacht“ ist der 8. Band der Rönning & Stilton-Reihe von Cilla und Rolf Börjlind.

Um was geht es in in „Das Auge der Nacht“?

Der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine macht auch vor Schweden nicht halt. So müssen Olivia Rönning und ihre Kollegin Lisa Hedqvist mehrere Flüchtlinge befragen, um Misshandlungen zu dokumentieren, die auf dem Fluchtweg entstanden sind. Nach und nach ergibt sich dabei das Bild eines globalen Netzwerkes, das tief im Menschenhandel verstrickt ist. Unterdessen wird Tom Stilton in einem Mordfall an einer Organhändlerin verhört. Seine Partnerin Luna zweifelt an seiner Unschuld, als Toms DNA gefunden wird. Wird er jetzt der Tat überführt? Alle Fäden laufen an der französischen Rivera zusammen, wohin sich ein russischer Oligarch abgesetzt hat und wo es um das Auge der Nacht geht. Einem Fabergé-Ei, dass plötzlich verschwunden ist.

Kritik zu dem Roman von Cilla und Rolf Börjlind:

Das Auge der Nacht von Cilla und Rolf BörjlindNach dem zuletzt eher schwachen Roman „Der gute Samariter“ legt das schwedische Autorenehepaar Cilla und Rolf Börjlind nun den achten Band ihrer Reihe um Olivia Rönning und Tom Stilton vor. Die große Frage war, bekommen die beiden noch einmal die Kurve und schaffen sie es, ihrer Serie einen neuen und vor allem positiven Impuls zu geben? Klare Antwort: ja!

Cilla und Rolf Börjlind haben in ihren Büchern stets ein Faible für aktuelle politische Themen, die eine gewisse Brisanz besitzen. War es im letzten Werk das Corona-Virus, ist es in diesem Roman der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und der damit in Zusammenhang stehende Flüchtlingsstrom, der auch Schweden betrifft, und in dessen Folge Frauen zur Prostitution gezwungen werden. Das Ehepaar greift hier bewusst ein sensibles Thema auf, das stellenweise recht voyeuristisch dargestellt wird.

Doch „Das Auge der Nacht“ hat themenmäßig noch mehr zu bieten. Da ist die Flucht russischer Oligarchen und deren Angst vor Verfolgung durch den Geheimdienst. Und da sind die zahlreichen Episoden aus dem Leben der Protagonisten. Olivia, die sich eine Auszeit von ihrem Freund nimmt. Tom, der sich mit den Folgen des Mordes an eine Organhändlerin aus dem letzten Band auseinandersetzen muss und Abbas, dessen Mutter vor vielen Jahren seinen Vater ohne eine Erklärung verlassen hat und jetzt wieder auftaucht. Das alles kann man natürlich auch ohne die Vorkenntnisse der vorherigen Romane lesen, doch seine gesamte Kraft entfaltet dieses Buch erst, wenn man ihn wirklich als Teil der Reihe liest.

So erkannt man, dass Cilla und Rolf Börjlind zu alter Stärke zurückfinden. Kurze Kapitel, unterschiedliche Perspektivwechsel und eine bildhafte Sprache, was auch dadurch bedingt ist, dass beide sehr erfolgreich als Drehbuchautoren arbeiten, sorgen in „Das Auge der Nacht“ für einen spannenden und überaus kurzweiligen Lesegenuss. Sicher, die eine oder andere Schwarz-Weiß-Zeichnung insbesondere bei den Drahtziehern kommt schon etwas klischeehaft daher, doch den Lesespaß mindert das nicht, zumal die Geschichte ein wirklich gelungenes Ende hat.

Mein Fazit:

Wer nach dem letzten Roman von Cilla und Rolf Börjlind unsicher war, ob er einen weiteren Band aus der Reihe um Olivia Rönning und Tom Stilton lesen soll, dem sei jetzt geraten genau dies zu tun. Dieser 8. Band ist ein echter Pageturner, der insbesondere Stammlesern der Serie mit Sicherheit gefallen wird. Viele Anspielungen auf frühere Ereignisse, eine Weiterentwicklung der Charaktere und ein gnadenlos packender Plot sorgen für spannende und kurzweilige Unterhaltung.

„Das Auge der Nacht“ von Cilla und Rolf Börjlind kaufen:

  1. Infos über das Buch:
  2. Serie: Rönning und Stilton 8
  3. Verlag: btb
  4. Seiten: 488
  5. Veröffentlichung: 11.4.2024
  6. Formate: Buch, eBook
  7. Buch-ISBN:‎‎ 9783442762385

Zur Autorenseite