Achtung: Die Inhaltsangabe dieser Rezension enthält Spoiler. Bitte nur lesen, wenn Du Band 6 „Todesschmerz“ schon kennst.

Anmerkung. Der Thriller „Todesrache“ von Andreas Gruber ist der 7. Band der Sneijder und Nemez-Reihe.

Um was geht es in „Todesrache“ von Andreas Gruber?

Der BKA-Profiler Maarten S. Sneijder wurde in seinem letzten Fall bis an die Grenze des Machbaren gebracht. Auch seine engste Vertraute, die Ermittlerin Sabine Nemez ist auf dem Wrack in Kaliningrad ums Leben gekommen. Zumindest glaubte Sneijder das, bis ein Anruf alles wieder ins Wanken brachte. Eine kaum verständliche Stimme lässt ihn hoffen, dass Sabine doch noch am Leben ist. Und dieser Funken reicht aus, um seine Lebensgeister zu reaktivieren. In Windeseile stellt er ein neues Team zusammen, zu dem der versierte IT-Spezialist Marc Krüger und die von Sabine ausgebildete, autistische Kommissarin Miyu Nakahara gehören. Ihre erste Spur führt nach Leipzig, wo sie auf Kommissar Walter Pulaski treffen, der sich hat beurlauben lassen, um in einem persönlichen Fall zu ermittel und der überhaupt keine Lust hat, dem nervigen und arroganten BKA-Mann zu helfen. Doch wenn Maarten S. Sneijder etwas ist, dann ist es hartnäckig. Und so beginnen sie auch in Polen zu ermitteln und stoßen dabei auf eine ehemalige Sondertruppe der Stasi.

Kritik zu dem Thriller von Andreas Gruber:

Todesrache von Andreas GruberWer den letzten Roman „Todesschmerz“ von Andreas Gruber gelesen hat, wird nur ein Wort ausgestoßen haben, als mit „Todesrache“ der siebte Band dieser Reihe erschienen ist: Endlich! Ohne Übertreibung kann man sagen, dass das Ende des letzten Buchs das perfideste war, was die deutschsprachige Kriminalliteratur bisher hervorgebracht hat. Nun ist das Warten vorbei und der Leser bekommt endlich die Antworten auf seine Fragen. Natürlich sind nach so einem Roman die Erwartungen besonders hoch. Daher stand die Frage im Raum, ob es dem Schriftsteller gelingt, das bisherige Niveau der Serie zu halten und sich vielleicht noch zu steigern.

Wer sich im Schaffen des in Niederösterreich lebenden Schriftstellers auskennt, wird schon beim Lesen der Inhaltsbeschreibung gestutzt haben, denn der Autor bedienst sich eines Kunstgriffs, der sich als wahrer Glücksfall entpuppt, und der auf den Namen Walter Pulaski gehört. „Todesrache“ ist ein Crossover seiner beiden Kriminalreihen und durch die Entscheidung, seine Serien hier zu vereinen, hat Andreas Gruber ein weiteres Mal einen Volltreffer gelandet.

Mehrere parallel laufenden Handlungsstränge sorgen erneut für ein extrem hohes Tempo. Dazu kommen viele Themenbereiche, die hier kombiniert werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Stasitruppe Leguan, die dafür sorgt, dass Schneider und sei Team sowie Pulaski quer durch Deutschland ermitteln müssen. Der Leser bekommt kurze Kapitel und zahlreiche Zeitsprünge in die Vergangenheit, die dem Plot aber sehr gut tun und die für das Gesamtbild absolut notwendig sind. Kontinuierlich steigert sich die Spannung. Wieder laufen alle Fäden konsequent zusammen und abermals kann Andreas Gruber seine Leserschaft mit einem logischen und folgerichtig durchdachten Ende überzeugen. Die Ermittlungen sind abgeschlossen, wären da nicht kleine Hinweise, die auf den nächsten Fall hindeuten, und die erneut dafür sorgen, dass man hofft, dass auch dieses Jahr schnell vorbei gehen wird.

Mein Fazit:

Chapeau Andreas Gruber. Wer gedacht hat, dass es nach „Todesschmerz“ keine Steigerung gibt, irrt gewaltig. „Todesrache“ steht seinem Vorgänger in nichts nach. Im Gegenteil. Die Crossover-Idee ist ein genialer Schachzug und das neue Personal tat dem Plot und der Serie mehr als gut. Ein hochspannender und brillant geschriebener Thriller. Will man in diesem Jahr nur einen Thriller lesen, dann sollte es dieser sein!

„Todesrache“ von Andreas Gruber kaufen:

  1. Infos über das Buch:
  2. Serie: Sneijder und Nemez 7
  3. Verlag: Goldmann
  4. Seiten: 576
  5. Veröffentlichung: 21.9.2022
  6. Formate: Buch, eBook, Hörbuch
  7. Buch-ISBN:‎‎ 9783442491100

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