Über den Autor Roger Smith:
Roger Smith, geboren 1960 in Johannesburg, ist ein südafrikanischer Schriftsteller. Er arbeitet auch als Regisseur und Filmproduzent und schreibt Drehbücher. Als Krimi-Autor machte er sich einen Namen mit Romanen, die immer wieder die Gewalt in seinem Heimatland thematisieren. Abseits dieser Werke arbeitet er mit den Pseudonymen Max Wilde und James Rayburn und schreibt Romane im Horror- und Thriller-Genre. Roger Smith ist der Gründer des ersten Filmkollektives in Kapstadt, das bereits während der Zeit der Apartheid Menschen jeder Hautfarbe offen stand. Es produzierte international erfolgreiche Protestfilme. Sein Debütroman „Kap der Finsternis“ erschien im Jahr 2009 und wurde unter dem Titel „Mixed Blood“ verfilmt und von Samuel L. Jackson mit produziert. Das zugrunde liegende Buch erhielt den Deutschen Krimi-Preis.
Die Bücher von Roger Smith:
Zeit zum Luftholen lassen seine Romane kaum: Roger Smith setzt bei seinen Krimis meist auf Tempo. Seine fesselnden, actionreichen Geschichten beschäftigen sich neben den Problemen der südafrikanischen Gesellschaft auch mit anderen aktuellen Themen, beispielsweise mit dem allgegenwärtigen Terrorismus.
Für Zartbesaitete sind die Bücher nicht geeignet, ganz im Gegenteil: Viele seiner Romane sind wahre Gewaltorgien, Mord wird in allen Einzelheiten geschildert, beim Sex geht es oft knallhart zu. Auch den Schreibstil mag man brutal nennen: Häufig sind die Charaktere stumpf, ohne jede Empathie; Roger Smith beschreibt sie und ihre Taten schnörkellos und extrem direkt. Seine Romane sind oft eine einzige Tour de Force – anstrengend ist dabei nicht sie zu lesen, sondern die Geschichten in ihrem ganzen Schrecken in sich aufzunehmen.
Smith zeichnet Südafrika als ein Land, das am Boden liegt und praktisch nur noch von Gewalt regiert wird, und er tut dies in einer Art, die fast schon wehtut beim Lesen. Schlimm daran ist vor allem, dass vieles davon nicht wie Fiktion wirkt – bei allen, teils absurd brutalen Sex- und Gewaltexzessen in seinen Romanen schreibt Roger Smith erschreckend authentisch. Nach Motiven wird nicht lang gefragt, denn seine Figuren haben kaum tiefere Gründe für ihre Taten: Rachsucht, Berechnung oder pure Lust am Töten genügen. Der Autor schreibt moderne, atmosphärisch dichte Thriller für Leser, die rasante Page-Turner mögen und denen es vor expliziten Gewaltbeschreibungen nicht graut.
Anmerkung: Bei den Büchern handelt es sich um Einzelromane und können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden.
Romane von Roger Smith in der Reihenfolge nach Veröffentlichung:
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- Kap der Finsternis (2009) » bestellen
- Blutiges Erwachen (2010) » bestellen
- Staubige Hölle (2011) » bestellen
- Stiller Tod (2012) » bestellen
- Ishmael Toffee (2012, Novelle) » bestellen
- Schwarzes Blut (2012, als Max Wilde) » bestellen
- Leichtes Opfer (2013) » bestellen
- Mann am Boden (2014) » bestellen
- Nowhere (2016, noch nicht übersetzt) » bestellen
- Sie werden dich finden (2016, als James Rayburn) » bestellen
- Fake (2018, als James Rayburn) » bestellen
Wahnsinnig aktuell
Zusammenfassung zu Fake von James Rayburn:
Die Friedensverhandlungen zwischen dem nahen Osten und Amerika laufen zwar, jedoch verlaufen sie schleppend. Immernoch herrscht Krieg in Syrien, zusätzlich unbegründete Geiselnahmen. Eine dieser Geiseln ist Catherine Finch- eine Ärztin die nach Syrien ging um dort den Kriegsopfern zu helfen und von IS- Kämpfern in Gefangenschaft gehalten wird. Bei einem Drohnenangriff wird Catherine Finch getötet, da sie aber eine große Befürworterin des Friedens- und durch die Medien eine Art Symbol gegen den Krieg geworden ist- wird Pete Town beauftragt, sie in den Medien so lange am Leben zu erhalten, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind. Eben dieses wollen gefährliche Warlords verhindern & so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit von beiden Seiten.
Eigene Meinung:
Zu Anfang kam die Geschichte nur schleppend voran. Zwar beginnen die ersten Seiten hochdramatisch mit einem Bombenangriff, jedoch werden dann erst einmal sehr viele- jedoch alle wichtigen- Personen vorgestellt und mit in das große Geflecht der Story eingebunden. Schwierig ist dabei oftmals zu unterscheiden zwischen eben diesen: Wer ist wer? Welchen Auftrag hat er? Gut oder böse? Dies zog sich auch leider durch das ganze Buch durch. In jedem Kapitel wird aus der Ich- Perspektive einer anderen Person erzählt, was es manchmal schwer macht der Handlung zu folgen. Ansonsten ist der Schreibstil jedoch sehr flüssig und die Spannung baut sich von Seite zu Seite mehr auf. Besonders haben mir mehrere sehr überraschende Wendungen, die der Geschichte nochmal eine völlig neue Richtung gegeben haben.
Fazit und Empfehlung:
Alles in Allem gefiel mir das Buch, nach einigen Startschwierigkeiten sehr gut. Beim Kauf muss man sich jedoch bewusst sein, dass es definitiv keine einfache Kost ist, die man einfach so herunterliest. Auch kann ein bisschen Zeit nicht sparen, dass man sich zu Beginn eine kleine Personenliste anlegt ;)