Inhalt von Craig Johnsons „Longmire: Bittere Wahrheiten“:

Seit mehr als 25 Jahren verrichtet Sheriff Walt Longmire seinen Dienst in Absaroka County, einem fiktiven Kaff im Herzen Wyomnings. Nach dem Tod seiner Frau fällt es Longmire sehr schwer, sein Privatleben wieder in den Griff zu bekommen. Als eines Tages die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, ahnt der Sheriff, dass jede Menge Ärger ins Haus steht, denn Cody Pritchard, so der Name des Toten, hat zusammen mit drei seiner Freunde vor zwei Jahren ein Indianermädchen brutal vergewaltigt. Jetzt wurde Codys Leiche in der Nähe des Indianerreservates gefunden. Sehr schnell wird Walt Longmire klar, dass es hier scheinbar um Rache geht.

Seit einigen Jahren ist die Netflix-Serie „Longmire“, die in Deutschland im Spartensender RTL Nitro gezeigt wird, ein echter Geheimtipp für Fans anspruchsvoller Krimiunterhaltung, die zur Abwechslung mal nicht in England oder in Schweden spielt. Was viele nicht wissen, ist die Tatsache, dass die Serie auf der gleichnamigen Buchserie von Craig Johnson basiert. Der Festa Verlag hat dieses Juwel entdeckt und brachte im Juli 2017 mit „Longmire: Bittere Wahrheiten“ endlich den ersten Roman in deutschsprachiger Übersetzung auf den Markt. Im Original erschien der Roman schon 2004.

Kritik zu dem Roman „Longmire: Bittere Wahrheiten“:

Longmire: Bittere Wahrheiten von Craig JohnsonWer die TV-Serie nicht kennt, sollte sich vielleicht vor der Lektüre bewusst machen, dass es hier nicht um Profiler geht, die mit Hilfe modernster Techniken den Täter jagen. Auch tollkühne Ex-Soldaten, die in spektakulären Verfolgungsjagden ihre Gegner stellen, sucht man bei „Longmire: Bittere Wahrheiten“ vergeblich. Diese Tatsache wird auch gleich auf den ersten Buchseiten untermauert, denn Craig Johnson legt sehr viel Wert auf Atmosphäre und staubtrockenen Humor. So beschaulich und naturbelassen, wie sich der amerikanische Bundesstaat Wyoming heute noch zeigt, so ruhig und geflissentlich beginnt auch der Roman. Allerdings zeigt schon die erste Szene, dass „Longmire: Bittere Wahrheiten“ ein Fest für alle Liebhaber vielschichtiger und ungewöhnlicher Charaktere ist. Das Reizvolle an dem Roman ist, dass scheinbar jede Figur ein eigenes Päckchen mit sich herum trägt. Allen voran die „bärbeißige“ Hauptfigur. Aber auch sein bester Freund Henry Standing Bear, ein Cheyenne Indianer und Besitzer einer Bar, die Walt Longmire regelmäßig besucht, ist ein Charakter, wie ihn sich andere Autoren wünschen würden.

Die Vielschichtigkeit der Charaktere geht natürlich auf den ersten Seiten etwas zu Lasten des Spannungsbogens. Wo andere Thriller temporeich beginnen, ist „Longmire: Bittere Wahrheiten“ etwas old school. Das heißt aber nicht, dass der Roman langweilig ist. Im Gegenteil. Mit der gleichen sturen und hartnäckigen Art, mit der Walt Longmire seine Fälle bearbeitet, entdeckt der Leser eine Welt, die alles andere als heil ist. Intrigen, Brutalität und alle Schattenseiten der menschlichen Psyche manifestieren sich hier. Dazu kommt ein Plot, der von Seite zu Seite ausgefeilter und spannender wird, und der den Leser bis zum starken Finale immer mehr mitreißt.

Und als sei das noch nicht genug, schafft es Craig Johnson auch noch, eine große Portion Humor in seine Geschichte einzubauen. Diese vor allem in den wirklich hervorragenden Dialogen. Die Wortgefechte zwischen Longmire und Henry Standing Bear, aber auch zwischen ihm und seinem Amtsvorgänger- oder seiner wunderbar ordinären Kollegin Vic, haben fast schon Kultpotenzial.

Mein Fazit zu „Longmire: Bittere Wahrheiten“ von Craig Johnson:

Wer die Fernsehserie „Longmire“ kennt und mag, wird die Romane lieben. Craig Johnson hat mit dieser Serie ein echtes Alleinstellungsmerkmal geschaffen. Meisterhaft mischt er Elemente des klassischen Westerns mit denen spannungsgeladener und verwobener Krimiplots und würzt dies mit überaus interessanten Figuren und tollen Dialogen. „Longmire: Bittere Wahrheiten“ ist ein kleines Juwel im Krimiangebot und der Name Craig Johnson sollte jetzt auch in Deutschland ein Begriff werden. Bleibt zu hoffen, dass der Festa Verlag die Serie komplett fortsetzt. Die Bände 2 und 3 sind aber schon für 2018 angekündigt.

Die Serie von Craig Johnson im Überblick.

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