Inhaltsangabe – Die Kathedrale des Meeres von Ildefonso Falcones:

Die Kathedrale des Meeres von Ildefonso FalconesKatalonien in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert. Bernard Estanyol – ein unfreier Bauer – erlebt am eigenen Leib die Überheblichkeit und Grausamkeit des Adels, der ihm seine Frau und seinen Sohn nehmen will. Es gelingt ihm Letzteren zu retten und mit ihm nach Barcelona zu fliehen, wo er bei seiner Schwester Unterschlupf erhält. Arnau – sein Sohn – wächst einigermaßen wohlbehütet auf, bis ein Unglück sein bis dahin eher beschauliches Leben schlagartig verändert.

Als einige Jahre später durch die Tragik des Hungers sein Vater stirbt, steht er alleine da und muss sich fortan nicht nur um seinen Ziehbruder kümmern, sondern auch Geld für die Beiden verdienen. Als Bastaix gelingt es ihm schließlich zu Ansehen zu gelangen und durch seine offene und gutmütige – besonders den Armen und Leidenden gegenüber – Art erlangt er bald das Vertrauen von Menschen, die fortan seine Geschicke lenken und ihn zu einem der reichsten Männer der Stadt werden lassen.

Doch das Schicksal meint es nicht immer gut mit ihm und Feinde lauern überall.

Kritik zu Die Kathedrale des Meeres von Ildefonso Falcones:

Kaum das das Wort Kathedrale im Titel eines historischen Romans zur Sprache kommt, wird der Ruf laut, das sei doch sicher nur ein Abklatsch des berühmten Romans „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett, doch dies trifft auf das Buch „Die Kathedrale des Meeres“ von Ildefonso Falcones definitiv nicht zu. Sicher, es geht am Rande auch um den Bau einer Kathedrale, doch diese ist nur als eine Art roter Faden zu sehen, während die eigentliche Geschichte sich um den jungen Arnau Estanyol und seinen Lebensweg dreht. Dabei gelingt es Falcones anschaulich und sehr bildlich die Zustände des 14. Jahrhunderts in der aufstrebenden Stadt Barcelona wieder zu geben: seien es die Probleme mit dem Hafen und dem Handel, die Politik und die herrschaftlichen Streitereien, das Leben der Leibeigenen, die Pest oder die Inquisition.

Gleich von der ersten Seite an wird der Leser vom spannenden Schreibstil des spanischen Autors mitgerissen und diese Spannung lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los. Inhaltlich hält sich Falcones recht nah an die historischen Vorgaben und weiß diese sehr gut in die Geschichte des Protagonisten einzubauen. Leider gelingt aber auch ihm nur selten eine mehrdimensionale Charakterisierung seiner Figuren, so dass auch hier oft genug nur gut und böse anzutreffen sind, dennoch machen es gerade die feinen Momente aus, in denen er zeigt, das es eben nicht nur schwarz und weiß sondern auch viele Grautöne gibt. Doch auch wenn der Autor in Deutschland doch eher unbekannt ist, kann man durchaus bedenkenlos sagen, dass es ihm gelungen ist, sich mit diesem Buch einen Namen zu machen, der auf weitere hervorragende Werke hoffen lässt und der im Zusammenhang mit dem vorliegenden Exemplar durchaus in die obere Kategorie historischer Romane zählt. – Rezensentin Micky für Bücherserien.de

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