Über die Autorin Arundhati Roy:
Nur wenigen Autoren gelingt das, was Arundhati Roy in ihrem Leben erreicht hat. Sie wühlt auf, vertritt ihre unverblümte Meinung und erregt internationale Aufmerksamkeit mit ihren Werken. Dass sie einmal diesen Weg gehen und gleichzeitig politisch aktiv werden würde, ahnte wohl kaum jemand, als sie am 24. November 1961 in Shillong zur Welt kam. Sie wuchs in Aymanam auf. Als Jugendliche zog sie schließlich nach Delhi um. Dort lernte sie Armut kennen. Diese Erfahrung könnte bereits ein Faktor gewesen sein, der zu ihrer gesellschaftskritischen Entwicklung beitrug. Sie studierte Architektur und lernte an der Delhi School of Architecture ihren ersten Ehemann kennen. In die Filmbranche zog es Arundhati Roy mit ihrem zweiten Ehemann, einem Filmemacher. Sie begann mit Schauspielerei und schrieb erfolgreich erste Drehbücher.
Die Bücher von Arundhati Roy:
Erst 1992 begann die Autorin, an ihrem ersten Buch zu schreiben. Dabei handelt es sich um den international sehr erfolgreichen Roman „Der Gott der kleinen Dinge“. In diesem Erstlingswerk mit autobiographischen Zügen schneidet sie wichtige gesellschaftspolitische Themen an und lässt diese geschickt in ihre Geschichte einfließen.
Neben ihrer eigenen Kindheit in der indischen Oberschicht betrachtet Arundhati Roy unter anderem auch die Rolle der Frau in der indischen Gesellschaft und das komplexe Kastensystem mit all seinen Problemen und weit zurückreichenden Verwurzelungen. Im Jahr 1997 war es dann endlich soweit. Der Roman wurde durch die Random House Verlagsgruppe veröffentlicht. In 21 Ländern entwickelte sich „Der Gott der kleinen Dinge“ zum großen Verkaufserfolg.
Obwohl die Schriftstellerin mit ihrem Erstlingswerk sofort internationale Anerkennung erfuhr, setzte sie diesen Weg nicht unmittelbar fort. Sie konzentrierte sich auf das Schreiben politischer Statements und Essays und intensivierte ihre politischen Aktivitäten. Arundhati Roy nahm an Protestveranstaltungen teil und unterstützte im Kampf gegen Staudammprojekte und gegen die atomare Aufrüstung ihres Landes. Während all dieser Jahre sammelte sie Eindrücke, um diese später in einem zweiten Roman zu verarbeiten. Erst 2017 konnte „Das Ministerium des äußersten Glücks“ endlich veröffentlicht werden. Wieder einmal ist es ihr gelungen, eine interessante Geschichte mit vielen Verflechtungen zu erschaffen, die sich erst am Ende vollständig zusammenfügt. Ihre einzigartige Weise zu erzählen lässt die Romane dieser Autorin zu einem sehr außergewöhnlichen Leseerlebnis werden.
In ihren Werken vermittelt Arundhati Roy den Lesern einen völlig anderen Blickwinkel auf ihr Land und ihre Kultur. Sie zeigt ihr Indien in all seinen Facetten und schafft Eindrücke, die für die meisten Menschen verborgen bleiben. Dabei spart sie nicht mit Gesellschaftskritik, räumt mit politischen Missständen auf und lenkt die Aufmerksamkeit ihrer Leser auf viele brisante Themen. Ihre Bücher sind anspruchsvoll. Es lohnt sich durchzuhalten, denn die Autorin versteht es wie kaum jemand anders, verschiedenste Charaktere und Handlungen geschickt miteinander zu verknüpfen. Für ihre schriftstellerische Leistung wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Allerdings lehnte sie auch mehrere große nationale Auszeichnungen aus Protest ab.
Anmerkung: Die Romane sind keine Serie und können beliebig gelesen werden.
Die Romane in der richtigen Reihenfolge nach VÖ:
Anzeige: „bestellen“ führt zu Amazon. Alternativ suchen bei:
- Der Gott der kleinen Dinge (1997) » bestellen
- Das Ministerium des äußersten Glücks (2017) » bestellen
Auf deutsch erhältliche Sachbücher von Arundhati Roy:
- Die Politik der Macht » bestellen
- Angriff auf die Freiheit? (mit anderen Autoren) » bestellen
- Wahrheit und Macht » bestellen
- Aus der Werkstatt der Demokratie » bestellen
- Wanderung mit den Genossen: Mit den Guerillas im Dschungel Zentralindiens » bestellen
- Das Ministerium des äußersten Glücks » bestellen